© Text und Bild (c) Eva-Maria Eleni
...du bei dir und ich bei mir?
Sind wir willkommen,
ich bei dir und du bei mir?
Diese Fragen sind eine Vorschau auf etwas
das sich entfalten will.
Doch ist jetzt kein guter Zeitpunkt,
sich in Illusionen eines
"Was wäre wenn endlich..."
zu verlieren.
Jetzt ist der Zeitpunkt,
da die Tatsachen auf den Tisch gelegt werden müssen -
deine bei dir und meine bei mir.
Was kommt da nicht alles noch hoch?
Auf der einen Seite diese immense Liebe,
ihr Geschmack, ihr Klang,
schwingt bis in die tiefsten verborgenen Winkel.
Durch die Jahrhunderte hinweg vernahmen wir ihn,
doch in düsteren Zeiten schien er kaum noch wahrnehmbar.
Dennoch rief er uns wach,
drängte uns hinzusehen, hinzufühlen.
Er warf unser gesamtes bisheriges Lebenskonzept durcheinander.
So lange bis wir erkennen müssen,
was bin ich wirklich,
was bist du wirklich,
wie sind wir gemeint?
Doch ebenso ist jener tiefe Urschmerz des Seelenverrates
in Wellenbewegungen immer wieder zu fühlen.
Auch wenn wir noch manchmal geneigt sind ihn abzuwehren,
wir müssen auch ihn mit auf den Tisch zu legen,
nicht darunter verbergen.
Nur bewusstes Hinfühlen, uns voran tasten
hilft zu sehen:
Was ist da alles in mir - jetzt, in diesem Moment?
Alles zulassen, erlauben, nicht mehr wegdrücken.
Dann kann ich sehen,
erst mich, dann dich!
Es hilft mir zu spüren, erst mich dann dich.
Der eigene Schmerz macht blind,
so lange er verborgen bleiben soll,
nicht berührt werden darf.
Doch unsere tiefe Liebe wird ihn finden.
So schießt sie zielsicher ihren Pfeil -
das ist gewiss!
So muss sie ihn beleuchten, fühlbar machen.
Zuletzt legen wir noch alle unsere Masken vor uns auf den Tisch,
auf dass wir nackt werden,
pur, natürlich, wild und frei,
so wie wir in Wahrheit immer waren,
so wie wir uns in Wahrheit gegenseitig immer sahen,
in unserer puren Nacktheit.
Doch können wir sie nun auch vor uns selbst ertragen?
Nur so werden wir heilen,
uns wirklich spüren, erst mich, dann dich!
Sonst gibt es kein echtes "WIR",
keine echte Begegnung, keine wirkliche Nähe,
keine wahrhafte Liebe welche lebbar werden will!
Sind wir angekommen,
du bei dir und ich bei mir?
Sind wir willkommen,
ich bei dir und du bei mir?
Text und Bild (c) Eva-Maria Eleni
